AP 3.1b: Offenlegung verrohrter Fließgewässer

Partner: Dr. rer. nat. J. Meyer (IOW), ehemals: Dr. rer. nat. I. Krämer (IOW)

Das Teilprojekt hat das Ziel die Wirkungen von Verrohrungen vor allem auf den Phosphor (P)- und Wasserrückhalt zu bestimmen. Des Weiteren sollen die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen einer möglichen Umwandlung von einer Verrohrung in einen Graben oder Bach per Modellierung bestimmt werden. Das heißt, welchen Nutzen haben wir Menschen davon und was wird uns eine Offenlegung kosten, vor allem im Bereich der Landwirtschaft. Zudem sollen Empfehlungen abgeleitet werden, wie mit verrohrten Abschnitten in den nächsten Jahren / Jahrzehnten umgegangen werden soll, auf Basis der oben genannten Kosten-Nutzen-Analysen.
Um diese Ziele erreichen zu können, werden in der Periode Oktober 2018 - Mai 2019 exemplarisch verrohrte Abschnitte mit Abschnitten offener Fließgewässer verglichen. Dabei werden vor allem Wasserdurchflüsse, Konzentrationen und Frachten von verschiedenen P-Fraktionen (gelöst, partikulär, reaktiv und nicht-reaktiv) bestimmt und deren Differenzen zwischen zwei oder mehreren Punkten entlang der Fließstrecke ermittelt (z. B. Fracht von gelöstem reaktives P (DRP) am Messpunkt 1 minus DRP am Messpunkt 2; Abb. 2). Eine positive Differenz würde auf eine Retention hindeuten, während eine negative Differenz auf eine Rücklösung hinweist. Eine Schwierigkeit bei der Ermittlung von Retentionen besteht darin, entweder mögliche Nährstoffeinträge (aus Dränabflüssen, Oberflächen-, Sicker- und Grundwasser) sehr gut abschätzen oder sie ausschließen zu können.

 
Abbildung: Messpunkte (V1, V2, O1 und O2) und Einflüsse auf Nährstoffkonzentrationen in verrohrten (oben) und offenen Fließgewässern (unten). Durchgestrichene Einflüsse sollten auf der Messstrecke nicht vorhanden oder minimal sein.